Die Bankenumstellung – anlässlich der „Instant Payment-Verordnung“ – war vielerorts komplizierter als erhofft. Wir haben die aktuellen Daten analysiert, um mehr Klarheit über die Auswirkungen im Fundraising zu bekommen.
Noch vor wenigen Wochen: gut!
Vielleicht erinnern Sie sich noch. Wir waren zuversichtlich und die ersten Hochrechnungen unmittelbar nach der Bankenumstellung zufriedenstellend. Der offizielle Beginn war der 9. Oktober. Seit diesem Tag muss bei SEPA-Überweisungen der Empfänger-Name mit der Kontonummer übereinstimmen. Sonst gibt es von der Bank eine Warnmeldung, die auch recht drastisch formuliert sein kann.
Was heißt das für das Fundraising? Die meisten Aktionen werden gegen Ende des Monats verschickt. Damit waren die September-Aussendungen schon bei den Spender*innen eingetroffen. Mehr noch: Es gab bei vielen Aussendungen bereits rund 15 Einzahlungstage, bevor es zur Umstellung kam. Gerade in den ersten Tagen ist das Spendenaufkommen hoch. Daher war der Effekt der Umstellung zu Beginn überschaubar. Und jetzt für die Oktober-Aktionen?
Aktuell: noch fragwürdig!
Ursachen gibt es oft viele. Aber soweit wir in Erfahrung bringen konnten, gab es bei den Postauflieferungen keine nennenswerten Verzögerungen. Auch die wirtschaftliche Lage und die Kollektivvertrags-Verhandlungen zeigen aus Erfahrung selten eine spürbare Auswirkung auf den Spendenmarkt.
Was wir jedoch aus vielen Gespräche erfahren haben, ist die erstaunliche Vielfalt der Herausforderungen bei der Bankenumstellung. Wenn die Zentrale eines Geldinstitutes etwas verlautbart, heißt das noch nicht, dass die Information auch bei den Filialen im vollen Umfang eingetroffen ist. Und da geht es noch gar nicht um die Umsetzung. Nur um das Wissen.
Wie viele Ersatz-Namen (Alias-Namen) kann man für den Kontoinhaber angeben, damit es zu keiner Warnmeldung kommt? Sind jetzt Umlaute möglich, oder nicht? Das sind noch immer Herausforderungen – die sich je nach Bank ganz unterschiedlich darstellen können. Da sind noch nicht alle Stolpersteine beseitigt.
Was lässt sich an den Zahlen ablesen?
Wir haben mehrere Hochrechnungen abgewartet, um die Gewissheit zu steigern. Nicht alle Organisationen sind betroffen. Für einige ist die Hochrechnung durchaus gut. Doch über alle zusammen betrachtet, liegen die letzten Hochrechnungen für die Oktober-Aktionen doch etwas unter dem Vorjahr. Insgesamt fehlen, was die Reaktionsquote bei bestehenden Spender*innen betrifft, aktuell knapp zehn Prozent auf den Vergleichswert aus dem Oktober 2024. Ähnliches gilt für die Aussendungen in der Neuspendenwerbung. Dieser Rückstand ist untypisch und sollte auch den Banken ein Ansporn sein, weiterhin an den Verbesserungen zu arbeiten.