Wie damals beim iPhone! So wurde der Start von ChatGPT bestaunt. Und was künstliche Intelligenz bereits kann, ist tatsächlich beeindruckend. Werfen Sie mit uns einen Blick auf den Beginn, um nicht später hinterher zu laufen.
Was ist ChatGPT?
Wenn man ChatGPT selbst fragt, was es ist, erhält man folgende Antwort: „Ich bin ein AI-basierter Chatbot, der entwickelt wurde, um mit Menschen zu interagieren und Fragen zu beantworten. Ich bin hier, um zu helfen und zu unterhalten!“. Tatsächlich hat man hier aber nicht mehr das Gefühl, Rückmeldung von einem „gewöhnlichen“ Chatbot zu erhalten – wie etwa beim „Hilfmirbot“ der ÖBB oder der Post AG. Man bekommt eher den Eindruck, am anderen Ende würde eine reale Person sitzen, mit der man sich ganz gewöhnlich unterhält. Grammatikalisch richtig, flüssig, sinnerfassend und in jeder gängigen Landessprache. Spannend, aber auch gruselig, wenn man mitbekommt, was diese Software alles weiß…
Die Funktionen von ChatGPT
Die KI von „OpenAI“ kann viel mehr, als alltägliche Fragen zu beantworten. Mit ihr können Bilder erstellt, Texte geschrieben, vervollständigt und angepasst werden, sowie Sprachaufnahmen in Schrift umgewandelt und Dialoge erklärt. Sie hilft bei der Recherche, kann knifflige Rätsel lösen, Formeln für Auswertungen vorschlagen und lässt sich auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Und das – zumindest in der Startversion – auch noch kostenlos. Gerade im Fundraising klingt das doch verlockend, oder?
Was man wissen sollte
KI-Technologien arbeiten mit einer riesigen Menge an Daten und entsprechenden Rechnerkapazitäten inklusive Energieverbrauch. Die Datenfülle ist die große Stärke. Doch es gibt noch keine genauen Angaben, wie die von User*innen eingegebenen Daten verarbeitet werden, was ein Problem für die Datenschutzverordnung darstellt. Gleichzeitig wächst die KI durch den Input und entwickelt sich über Korrekturschleifen ständig weiter. Das ist zwar gut, kann aber eben zu heiklen datenschutzrechtlichen Konsequenzen führen. Italien hat daher ChatGPT bis zur Klärung dieser Fragen gesperrt.
Die Fähigkeiten sind wirklich beeindruckend, aber leider manchmal auch mit Blendwerk durchsetzt. Fehlende Infos werden zum Teil elegant mit falschen Informationen ergänzt. So detailliert und genau das Ergebnis aussieht, für den Faktencheck, die Korrektur und die Bewertung braucht es einen Menschen mit Expertise. Und das unabhängig von der Fragestellung: wie beim Lösen von chemischen Formeln oder bei der passenden emotionalen Färbung eines Textes. Fehler und Schwachstellen sind für Laien kaum zu erkennen und werden auch nicht als solche ausgewiesen.
Aber dennoch: Wer dieses Tool bedienen kann, wird besser, lernt dazu und greift auf einen enormen Datenschatz zu. Damit sind wir bei der Bedienung! Wie nimmt man dieses digitale Schweizermesser in die Hand?
Eigentlich stellt man einfach eine Frage. Diese Eingabe wird als „Prompt“ bezeichnet. Worin liegt also das Problem? Die KI kann nicht wissen, wem sie antwortet. Ist es ein Kind, ein depressiver Jugendlicher, ein fachinteressierter Mann, eine Wissenschaftlerin? Ohne Input bleibt die Antwort allgemein. Und die Abfolge an Fragen bestimmt die Antworten mit. Daher sind die „Prompts“ essenziell. Wundern wir uns also nicht, wenn wir in Zukunft interne Meetings dazu abhalten, um diesen Input zu verbessern – und damit das Ergebnis. Was der App-Store für das Handy war, wird als neue Infrastruktur für „Prompts“ entstehen. Daher spricht man in der Branche über den Start von ChatGPT vom „iPhone-Moment“. Das war erst der Beginn. Es wird sich noch viel tun, aber wir halten Sie auf dem Laufenden. Prompt und zuverlässig!
Es ist definitiv ein neues Zeitalter angebrochen.